Hat dich auch schon mal jemand so richtig verarscht? Nach Strich und Faden für dumm verkauft und angelogen ?
Mir ist das vor kurzem passiert. Wirklich. Obwohl ich nicht einfach leichtgläubig, schon gar nicht blauäugig, unterwegs bin. Und glaube eine gesunde Distanz zu mir unbekannten Menschen habe. Aber irgendwie hat er es geschafft.
… Hat mich mit seinen Geschichten eingelullt und mir glaubhaft gemacht, dass er der Ärmste aller Armen ist. Das Ganze wurde für mich zu einem Erlebnis, das ich niemandem gönne. Da sind die schlechten Gefühle und Zweifel an mir. Denn scheinbar bin ich unfähig, rechtzeitig aus einer diffusen Situation auszusteigen. Was bleibt, ist ein Lehrstück an Menschenkenntnis. Was bleibt ist auch, dass ich es verstehen kann, wenn Menschen mit solchen Erfahrungen den Glauben an das Gute im Menschen gänzlich verloren haben. Dass sie niemandem mehr trauen. Geschweige noch, jemandem etwas anvertrauen. Bei mir hält sich der Schaden in Grenzen. Ich kann meine Taktik in einer nächsten Begegnung mit einem Hilfesuchenden ändern, die Warnzeichen auf Veraschung sind mir bekannt.
Was, wenn das jemand nicht kann?
Die Sendung heisst: „Grüss Gott“. An dieser Stelle folgt oft ein gutes Wort, ein Link zu einer biblischen Geschichte oder so. Nun, beides ist nicht so einfach. Die biblische Geschichte zu diesem Thema ist eine ziemlich üble. Sie handelt von einer grossen Lüge und einem Brudermord. Es ist die Geschichte von Kain und Abel. Und die ist nicht wirklich tröstend. Sie lehrt uns einzig, dass der Mensch aus Angst, zu kurz zu kommen, zu allem fähig ist.
Das gute Wort? zB dieses. Gott liebt die Menschen trotzdem. Genau dieses Wort tönt aber fahl und abgegriffen.
Ich kann an die Bibel verschiedene Fragen stellen. Bei der Frage nach der Menschheit bekomme ich eine durchzogene Antwort. Wenn ich die Frage nach Gott stelle, bekomme ich eine lebendige, helle, hoffungsvolle Antwort. Denn Gott ist durch die ganze Menschheitsgeschichte anwesend. Seine gute Kraft ist immer dann spürbar, wenn Menschen am Anschlag sind, wenn sie nicht mehr weiter wissen und hilfesuchend die Hand ausstrecken. Gott nimmt den Menschen bei der Hand und führt ihn weiter. Vielleicht zur Versöhnung, vielleicht zu einem Neuanfang, sicher aber aus Verstrickungen und üblen Geschichten ans Licht.
Tiere begleiten wir am Ende ihres irdischen Lebens über die Regenbogenbrücke. Für Menschen ist dieses Bild nicht passend. Aber was dann, wie ist das bei unseren verstorbenen Partnern, Eltern, Kinder am Ende? Ein Gedankenanstoss.